Immer mehr Wortmüll? Ein Text-Recycling-Workshop

mit Manfred Kowatschek und Eva Woska-Nimmervoll

 

Für alle, die ihren persönlichen Beitrag zum Thema Wortmüll-Recycling leisten bzw. vertexten wollen

 

WANN: Samstag, 28.Juli 2018., 9:00 bis 12:30

WO: Galerie INK, 2560 Berndorf, Pottensteinerstraße 26

TEILNAHMEBEITRAG: was es dir/Ihnen wert ist bzw., was immer du/Sie geben kannst/willst

MITBRINGEN: Schere + Klebstoff und, falls vorhanden Wortmüll in Form von alten Zeitungen und Büchern

ANMELDUNGkunst@i-n-k.at bis 27.7.2018 oder tel. unter 0660/8150558

 

Immer mehr Wortmüll. Zumeist gratis. Oft aggressiv. Meistens unnötig. Häufig sinnenleert. Gedruckt und jederzeit nachlesbar. Zeitungen, Zeitschriften, ja selbst Teile des Literaturbetriebs sind davon infiziert. Sogar Bücher werden unreflektiert produziert, deren Inhalte sich im Titel erschöpfen.

 

Zur Inhaltslosigkeit gesellt sich vor allem in sozialen Medien zunehmend Hass. Alle schreiben, was sie wollen. Gratis. Unreflektiert. Kein Verleger, kein Herausgeber steht zwischen dem Wort und der Öffentlichkeit. Niemand muss Verantwortung dafür tragen, was verbreitet wird. Anarchie der Worte. Zu den sozialen Medien gesellen sich Gratiszeitungen. Die Worte werden auch dort aggressiver, werden härter. Es kommt vereinzelt zu Wortkriegen. Was recherchiert, faktenorientiert, nachvollziehbar ist, wird diffamiert. Viele lesen die Schlagzeilen und entsorgen den Rest. Die Sätze hinterlassen Spuren. Was bleibt ist Verunsicherung.

 

Die öffentlichen Worte werden nicht nur mehr, sie werden zudem immer aggressiver, häufen sich an zu riesigen Worthalden, zu Wortmüllhalden, die überall herumliegen und man kommt nicht an ihnen vorbei aber auch nicht über sie hinweg. Ignorieren ist nicht möglich. Der Müll ist überall. Der Wortmüll wird nicht als solcher wahrgenommen, häuft sich an, ist gekommen um zu bleiben.

 

Wir werden die Wortmüllberge sortieren. Es gilt die Geschichten, Sätze und Worte wieder trennen und dort, wo es notwendig erscheint, werden wir sogar Worte in Buchstaben aufteilen. Wir werden danach die nunmehr getrennten Worte und Buchstaben bewerten und die Sammlung anschließend recyceln.

Der einstige Wortmüllberg wird derart aufbereitet, dass wir die Hasssätze, Hassworte, Hasspredigten zu neuen Wortgebilden zusammensetzen und daraus Sätze formen um damit neue Geschichten zu erzählen.

Wir werden versuchen aus den von uns zerschnittenen Sätzen und Worten den Hass in Wohlgefallen zu wandeln um den Krieg zu Frieden werden zu lassen. Der Krieg der Worte muss ein Ende finden. Der Wortmüll soll nicht verbrannt und vernichtet werden, sondern aufbereitet zu neunen Worten und Werken werden. Eine erneute Wortwelt.

 

Wir wollen damit zeigen, dass es möglich ist Worte ohne Aggression zu schreiben und Werke zu schaffen, die gewaltfrei verfasst, gelesen und in diesem Sinne aufgefasst werden können und dennoch spannend sind und Freude bereiten. Einfach so den Hass wegzukriegen.